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Das wahre Unileben geht los!

geschrieben von Neda


Im September 2020 ging es für mich mit meinem Studium in Wirtschaftsrecht los. Vom Einführungstag bis zum Ende des zweiten Semesters war mein Wohnzimmer für mich mein Vorlesungssaal. Abgesehen von den Klausuren haben alle Veranstaltungen online stattgefunden. Es ist wirklich komisch, im zweiten Semester die Kommiliton*innen kaum zu kennen und sich auf dem Campus der eigenen Hochschule zu verlaufen, aber man gewöhnt sich daran.


Ich habe meine eigene Routine gefunden, mich mit meinen Mitstudent*innen online vernetzt und saß jeden Freitag und Samstag pünktlich vor dem Bildschirm. Und das war ehrlich gesagt gar nicht so schlecht, denn so war ich viel flexibler und froh, nicht samstags um 8.30 Uhr in der Uni sein zu müssen. Die Dozent*innen haben ihren Stoff durchgezogen und die Studierenden mussten sich an das Onlinelernen gewöhnen. Mit dem Start der ersten Präsenzvorlesungen habe ich jedoch gemerkt, dass dabei auch viel auf der Strecke blieb.

 

Als es für mich im September das erste Mal zum Unterricht an die Uni ging, war das eine große Umstellung. Auf einmal klingelte der Wecker samstags noch früher und die Motivation, in der dunklen Jahreszeit zur Uni zu fahren, war zu Beginn nicht sehr hoch. Außerdem war es anfangs auch gewöhnungsbedürftig, in einem vollen Vorlesungssaal zu sitzen, nachdem man zwei Semester lang ganz allein die Vorlesungen gehört hat.

 

 

Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass es sehr viel angenehmer und wertvoller ist, die lehrende Person direkt vor sich zu haben. Es finden viel mehr Diskussionen und darüber hinaus auch ein persönlicher Austausch zwischen den Studierenden und den Professor*innen zu einzelnen Themengebieten statt. Alles in allem denke ich, ist es doch effektiver und angenehmer, Präsenzlehre zu haben und mit Gleichgesinnten im Vorlesungssaal zu sitzen. Auch wenn das bedeutet, am Samstag deutlich früher aufstehen zu müssen. Das ist es wirklich wert!